Was unterscheidet Judo von anderen Kampfsportarten?

Judokas verstehen sich vielmehr als Partner denn als Gegner, die miteinander kämpfen, ohne sich zu verletzen (Wettkampf ohne Gewalt) und einander Respekt und Fairness erweisen. Denn Judo bedeutet übersetzt «der sanfte Weg», womit die zwei philosophischen Prinzipien gemeint sind: zum einen das gegenseitige Helfen und Verstehen zum gemeinsamen Fortschritt und Wohlergehen (Ji Ta Kyo Ei) und zum anderen bestmöglicher Einsatz vorhandener Kräfte und Energie (Sei Ryoku Zen Yo). Ziel ist es, diese Prinzipien als eine Haltung in sich zu tragen und bewusst in jeder Körperbewegung zum Ausdruck zu bringen.

Für Kinder ist es gerade im digitalen Zeitalter wichtig, sich regelmäßig zu bewegen. Immer häufiger leiden Kinder an Übergewicht oder sind nicht in der Lage, einfachste Bewegungsabläufe - wie z.B. das Fangen eines Balles - zu koordinieren. Hier greift Judosport mit Ethik und unterscheidet sich von anderen Sportarten:

  • Judo vermittelt methodisch und spielerisch in Kinder- und Jugendklassen grundlegende Bewegungsabläufe als effektives Ganzkörpertraining.
  • Judo bietet ganzheitliche und erziehungstherapeutische Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit Lern- und Konzentrationsschwächen
  • Judo trainiert Körper und Geist zugleich, wodurch Kinder und Jugendliche Selbstvertrauen gewinnen und besser mit Herausforderungen in Schule und Alltag umgehen
  • Judo ist als olympische Sportart (seit 1964) nicht nur für Leistungs- und Wettkampfsport geeignet, sondern ist auch im Breitensport besonders attraktiv für Freizeitsportler und die ganze Familie.

Traditionell betreibt man Judo in der japanischen Kleidung, auch Judogi genannt. Er wird aus einem reißfesten Baumwollstoff gefertigt und besteht aus Jacke, Hose und Gürtel. Der Anfänger trägt grundsätzlich einen weißen Obi (= Gürtel)Je dunkler die Gürtelfarbe, desto höher ist der Schülergrad.

 

Das Wort Kalligrafie stammt aus dem Griechischen und bedeutet die Kunst des schönen Schreibens. Die japanische Schrift «Kanji» ist vor ca. 1500 Jahren mit bedeutungstragenden Schriftzeichen entstanden. Insgesamt gibt es bis zu 50'000 Schriftzeichen. Ein gebildeter Japaner kann davon bestenfalls 5000. Jeder der eine japanische Zeitung lesen möchte, muss fast 2000 verschiedene Schriftzeichen lernen.

 

Kalligrafie der Judo-Grundprinzipien, von oben nach unten zu lesen (links: Jita Kyoei, rechts: Seiryoku Zenyo)